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Freitag, 23. Oktober 2015

Räbeliechtli - Die Herbstrübe wird zur Laterne



Heute zeige ich dir gerne, wie du ein "Räbeliechtli" schnitzen kannst. Anfangs November gibt es im ganzen Kanton Zürich Umzüge, an denen Kinder mit ihren Räbeliechtli am Abend durchs Quartier laufen. Am Schluss gibt es heissen Tee und einen Weggen (Brötchen). Eine Kindheitserinnerung, die ich sehr gerne hier weitergebe.

Was du dafür brauchst:
- Räbe (Herbstrübe*) kühl gelagert und erst am Umzugstag schnitzen
- Linol-Schnitz-Set (ausleihen bei Freunden?)
- Melonen-Ausstecher oder Teelöffel 
- Küchenmesser
- Option: Kerngehäuse- Ausstecher für's Loch im Deckel
- 3 Zahnstocher und 1 Holzspiess 
- Haushaltschnur und Schere

Sicherheitshinweis: Nur unter Aufsicht eines Erwachsenen. 

*kugelige Herbstrübe (Brassica rapa subsp. rapa subvar. esculenta) 

Der Tipp mit Linol-Schnitzmesser und Melonen-Ausstecher und dem Verzieren vor dem Aushöhlen ist von Dana Craft. Herzlichen Dank nochmals dafür!


Leuchtmittel:
Rechaud-Kerze (Teelicht) oder LED-Licht
Variante: lange weisse Kerze


Wie es geht:
1.  Dieses Mal habe ich keine Guezliformen und Messer benutzt wie vor zwei Jahren, sondern nur mit dem Linolmesser gearbeitet. Als Muster habe ich Linien, Kreuze und Sterne über die ganze Räbe verteilt eingeritzt. Das Werkzeug dabei möglichst flach halten! Die Räben sind wunderschön rot, da braucht es gar nicht mal soviel. Mein Sohn hat mir geholfen und er hat Buchstaben eingeritzt: Schaere und Stei. Für Papier war dann leider kein Platz mehr :-)



2. Mit dem Küchenmesser habe ich dann den Deckel abgeschnitten. Und mit dem Austecher ein Luftloch für das Rechaudlicht gestochen. Mit dem Melonen-Ausstecher dann die Räbe ausgehöhlt. Zuerst grosse Stücke in der Mitte rausgeholt und dann zum Rand hin immer vorsichtiger. Am Schluss nur noch am Rand entlang geschabt. Aufhören sobald das Licht durchschimmert! Es braucht etwas Kraft dafür und die Räben sind auch unterschiedlich: gummig bis sehr hölzern. Am bestem im Stehen aushöhlen und vielleicht noch eine Räbe auf Vorrat haben, falls es Löcher reingibt.

Eine Bitte: Den Anspruch auf Perfektion dem Spass am gemeinsamen Werken unterordnen.



3. Mit den Zahnstochern je 3 Löcher in Räbe und passend dazu im Deckel stechen. Mit dem Holzspiess die Löcher vergrössern. 3x Schnur à 30-40 cm abschneiden und bei Räbe und Deckel einfädeln und verknoten. Tipp: Mit Spiess durchdrücken oder auf eine Wollnadel auffädeln.

4. Für jede Räbe 3 Zahnstocher umknicken und als Halterung für das Teelicht in den Boden der Räbe stecken.



Für den Umzug wird das Räbeliecht am Knoten gehalten. Genügend Streichhölzer mitnehmen. Für kleinere Kinder besser LED-Kerzen verwenden oder an einem Stecken befestigen. 


Variante: Lange Wachskerze durch ein Loch im Räbenboden stossen und die Kinder können die Kerze halten, ohne Deckel natürlich...dabei tropft der Wachs einfach in die Räbe.



Es wird immer dunkler und das Muster sieht man immer besser!


Ich wünsche dir mit den Kindern zusammen viel Spass am Umzug!


Du fragst dich, was du mit all dem Rüben-Schnitzabfall machen sollst? Ich habe ihn auch schon mit Kartoffeln zusammen als Suppe gekocht oder kleingeschnitten und gewürzt und mit etwas Olivenöl beträufelt im Backofen bei 180°C für etwa 20 Minuten gebacken als Gemüse-Beilage. Wenn du den Geschmack nicht gerne hast, dann geht's direkt auf den Kompost oder in die Grünabfuhr-Tonne damit.

Schrumpfkopf-Experiment: 
Die Räbe nach dem Umzug auf dem Fenstersims draussen aufstellen und dabei beobachten, wie sie jeden Tag immer mehr schrumpft und kleiner wird.

Wer kennt alles Räbeliechtli-Umzüge? 
Diese Frage habe ich vor zwei Jahren hier im Blog gestellt. In der Schweiz scheinen sie vor allem in der Deutschschweiz stattzufinden. In Thüringen kenn man Rübenlichter, aber keine Umzuge damit...


Ich würde mich  freuen, wenn du mir einen Kommentar schreibst und demnächst wieder bei mir reinschaust! Du kannst meinen Blog auch gerne auf deine Leseliste setzen oder per e-mail (oben rechts) abonnieren.